Auf verpackten Lebensmitteln findest du neben den Pflichtkennzeichnungen der Hersteller auch diverse Siegel/Logos und Herkunftszeichen auf den Verpackungen.
Letzte Woche habe ich dir einen kurzen Einblick in die Pflichtkennzeichnung
gegeben und heute möchte ich dir einige Siegel/Logos in Kurzform vorstellen.
Es gibt unterschiedliche Voraussetzungen für die Vergabe solcher Logos und Siegel. Ein Lebensmittel mit einem Siegel/Logo lässt uns Verbraucher wissen, dass ein
Produkt unter anderem von einer ganz guten Qualität ist oder für eine bestimmte Art der Lebensmittelerzeugung steht. Zumindest wird dies in der Werbung so suggeriert. Aber ist es auch so? Was
sagt so ein Siegel wirklich aus? Was steckt dahinter?
Bio- und Öko- Siegel/Logos
Eine Bio-Kennzeichnung ist rechtsverbindlich und europaweit einheitlich geregelt. Alle als „Bio“ oder „Öko“ bezeichneten Lebensmittel müssen die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung einhalten. Die Vorgaben enthalten unter anderem, dass:
… keine chemisch-synthetische Pflanzenschutz-und Düngemittel eingesetzt werden dürfen
… vielfältige Fruchtfolgen (keine Monokulturen) angelegt werden müssen
… die Bodenfruchtbarkeit erhalten bzw gesteigert wird
… nachhaltig Bewirtschaftet wird, damit die Böden für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
… Futtermittel und Düngemittel aus dem eigenen Betrieb stammen und nicht zugekauft werden.
… auf einem Betrieb nicht mehr Tiere gehalten werden, als durch die betriebseigenen Flächen ernährt werden können
… die Tiere Artgerecht gehalten werden mit Auslaufmöglichkeiten
… die Gesundheit der Tiere vor allem durch die Förderung der natürlichen Widerstandskraft erhalten bleibt,
… Gentechnik verboten ist
… eine Lebensmittelbestrahlung verboten ist
… weniger Zusatz- und Verarbeitungs- Hilfsstoffe eingesetzt werden
Das EU-Bio-Siegel
Dieses Bio-Produkt wurde innerhalb der EU produziert. Garantierte Einhaltung der Europäischen Bio-Öko-Verordnung.
Die Herkunft aller Zutaten muss deklariert sein mit: „EU Landwirtschaft“, „Nicht EU-Landwirtschaft“ oder „EU/Nicht EU Landwirtschaft“. Stammen 98% der Zutaten eines Produktes aus einem EU-Mitgliedsland, so darf das Land genannt werden, beispielsweise „italienische Landwirtschaft“
Im Sichtfeld des Logos muss eine Codenummer aufgedruckt sein, von der Stelle die das Produkt kontrolliert hat.
Das Deutsche Bio-Siegel
Es darf zusätzlich zu einem EU-Bio-Siegel auf der Verpackung angebracht werden. Es gelten dieselben Anforderungen als beim EU-Bio-Siegel.
Demeter Siegel
Im Gegensatz zu den staatlichen Bio-Siegeln erfüllt Demeter nicht nur die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung sondern handelt nach höheren Standards. Zu diesen zählen u.a.
- Keine Enthornung der Kühe.
- Keine Hybriden Sorten an Getreidesamen
- 100% des Tierfutterst muss Bio sein
- ... mehr Unterschiede findest du unter: https://www.demeter.de/unterschied-bio-demeter
Neben dem Demeter Siegel vergeben noch Andere wie beispielsweise Bioland, Siegel an Betriebe/Produkte die weit höhere Standards haben als von der EU-Öko-Verordnung vorgegeben.
Es lohnt sich diese näher anzuschauen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
https://www.bioland.de/start.html
Das Fair Trade Logo
Der Begriff „ Fair Trade“ („Fairer Handel“) ist rechtlich nicht geschützt. Dadurch gibt es dafür auch kein einheitliches Siegel. Die Lebensmittel aus Fairem Handel enthalten unterschiedlich hohe Anteile an fairen Zutaten.
Die internationale Dachorganisation des Fairen Handels (Fairtrade International, World Fair Trade Organization (WFTO) sowie die European Fair Trade Association (EFTA) haben gemeinsam für sich Standards entwickelt. Bei Interesse kannst du diese nachlesen unter:
https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade/fairtrade-standards.html
Ohne Gentechnik Logo
Für unverarbeitete tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier ist die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ freiwillig. Genutzt werden darf dieses Logo nur, wenn keine gentechnisch veränderten Futtermittel verfüttert wurden.
Wird das Logo auf verarbeiteten Lebensmitteln aufgebracht, so sind alle enthaltenen Zutaten verboten, die aus gentechnisch veränderten Pflanzen und den daraus hergestellten Produkten wie beispielsweise Glukosesirup aus Gen-Mais stammen.
Regional, aus der Region
Die Begriffe „Regional“ und „Region“ sind nicht geschützt. Das heißt, eine Kennzeichnung mit „aus der Region“ sagt nicht zwingend aus, dass das Produkt auch aus der Region kommt in der du wohnst. Es lohnt sich hier gründlich auf der Verpackung nachzuschauen, wo das Produkt tatsächlich hergestellt/geerntet wurde.
Logo V European Vegetarian Union
An diesem Logo kannst du auf einem Blick sehen, dass die Herstellung des Produkts ohne Rohstoffe aus Tierköpern, also ohne Fleisch, Gelatine, Knochen und Schlachtfette erfolgt ist.
DLG Qualitätsprüfungen
Dieses Logo dient vorwiegend für Werbezwecke und zur Umsatzsteigerung. Die Hersteller können freiwillig an der DLG Qualitätsprüfung teilnehmen. Bei dieser Prüfung werden das Aussehen, der Geschmack, Geruch und die Konsistenz des Lebensmittels bewertet.
Zertifizierte nachhaltige Fischerei MSC
Das MSC-Logo steht für eine nachhaltige Fischerei die, die Fischbestände und Meeresumwelt schont (schonen soll).
„geschützte Ursprungsbezeichnung“ „g.U.“ - EU Logo
Dieses Siegel gibt eine eindeutige Auskunft über die Herkunft. Das Produkt muss auf EU-Ebene eingetragen sein. Es muss in einem festgelegten Gebiet, nach bestimmten Kriterien erzeugt, verarbeitet und hergestellt werden, wie beispielsweise der „Parmaschinken“.
„geschützte geografische Angabe“ „g.g.A.“
- EU Logo
Dieses Logo darf verwendet werden wenn lediglich nur eine Produktionsstufe im genannten Gebiet stattgefunden hat.
Ob ein Siegel Deinen Standards/Ansprüchen entspricht entscheidest du selbst. Lass dich nicht irreführen, lese dich ein, denn es lohnt sich vor allem für Dich.
Bis zum nächsten Mal
Gruß
Cindy
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